Unerwartet heftige Emotionen

Es ist schwer zu beschreiben, wie sich dieser Tag angefühlt hat. Ich dachte, ich wüsste, wie Trauer funktioniert. Ich dachte, ich kenne dieses Gefühl – nach Elsii, nach all unseren 4-Pfots die ich schon begleitet habe.

Aber dieses Mal ist es ganz anders – viel heftiger als ich erwartet habe. 

Vielleicht, weil die Verbindung zu Manni nicht so offensichtlich war, nicht Herz zu Herz wie mit meiner Mum. Vielleicht gerade deshalb trifft es mich auf einer Ebene, die ich nicht erwartet habe.

Gestern habe ich zwei Audios aufgenommen. Eigentlich nur für mich. Mit stockender Stimme, Tränenpausen und diesem Gefühl, dass alles viel zu nah und viel zu viel ist. Ich wollte sie nicht veröffentlichen, weil ich dachte: „Das ist doch peinlich, als erwachsener Mensch so zu weinen und kaum sprechen zu können.“

Aber weißt du was? Genau deshalb teile ich sie. Weil es echt ist. Weil es der einzige Weg ist, den ich gerade habe: sprechen, auch wenn die Stimme bricht.

Im ersten Audio erzähle ich vom „Rettungseinsatz“ – und davon, wie es sich anfühlt, plötzlich den Weg frei zu schneiden, ohne wirklich zu wissen, wohin.
Im zweiten gehe ich tiefer. Da kommen die Fragen, die Unruhe, die Wucht. Warum erschüttert es mich so sehr? Warum ist diese Trauer so anders, so ungewohnt?

Beide Aufnahmen sind roh, ungeschliffen, ohne Maske. Aber vielleicht gerade deshalb wertvoll. Vielleicht hörst du darin etwas, das dir selbst Mut macht.

Besser mal den Weg frei schneiden, falls wieder ein Rettungseinsatz nötig wird...

von Kerstin Hartwigsen

Trauer, Aktionismus, heftige Emotionen und heftige Erkenntnisse

von Kerstin Hartwigsen