Nach Elsiiis Beerdigung war klar: Wir mussten uns neu finden.
Zwischen Trauer und Alltag entstanden kleine Rituale – gemeinsame Mahlzeiten, Spaziergänge, Momente im Garten. Sie haben uns getragen, ein Stück Halt gegeben, wo so vieles zerbrochen war.

 

Doch schon damals zeigte sich: Manni’s Kräfte schwinden.
Die Atmung fiel schwerer, die Lungenerkrankung und die Trauer forderten ihren Tribut. Trotzdem haben wir versucht, Normalität zu bewahren – mit Lachen, Gesprächen, kleinen Lichtblicken.

 

Für mich begann ein ständiger Spagat: Tochter sein, Halt geben, selbst Halt suchen.
Wir lebten – und wussten doch, dass diese Zeit endlich ist. Ein Leben im Hier und Jetzt, getragen von Liebe, aber auch von der stillen Gewissheit des Abschieds und der Trauer um Elsii.

Nur wenige Monate nach Elsiiis Tod kam der nächste Schlag.
Manni musste ins Krankenhaus. Sein Atem war schwer, seine Kräfte ließen nach – und ich spürte, wie sehr ihn nicht nur die Krankheit, sondern auch der Verlust von Elsii belastete.

Es war ein verzweifelter Versuch, Unterstützung zu bekommen. Ein Antrag auf Kurzzeit-Reha, auf Hilfe, auf eine kleine Atempause. Doch selbst in dieser Zeit war klar: Wir würden noch viele Kämpfe bestehen müssen – und keiner davon würde leicht werden.

Alltag im Ausnahmezustand

Zwischen all dem haben wir versucht, Normalität zu organisieren: Kontakte mit dem medizinischen Dienst, Pflegegrad erhöhen, Pflegedienst einbinden, Tourenpläne abstimmen, Notrufknopf, Medikamente, Inhalationen, kleine Wege, viel Sitzen im Garten.
Es wurde langsamer. Es wurde mehr. Und doch haben wir gehalten, was ging.

Zeitleiste, die uns hierher führte:
Ende Juli kam Manni erneut ins Krankenhaus, eine Woche später (am 7.) wurde er entlassen – gefühlt zu früh,
und am 14. wurde es still.

Damit sind wir im Jetzt angekommen – und ich erzähle im nächsten Abschnitt, wie diese letzten Tage wirklich waren: die Zeichen, die Entscheidungen, die Trauer – und was mich trotz allem getragen hat.