Vorboten
Die Woche vor dem 31. Juli war geprägt von Stürzen, Unsicherheit und Momenten, die nicht zu Manni passten. Plötzlich eine merkwürdige Sprache, ein ganz anderes Verhalten. Für mich war klar: irgendetwas stimmt nicht.
31. Juli – Krankenhaus
Der Notdienst brachte Manni in die Notaufnahme. Ein Assistenzarzt, offensichtlich überfordert, rief im Vorbeigehen nur „Lungenentzündung!“ – und verschwand wieder. Aufgenommen wurde er trotzdem, doch das Wochenende stand bevor: kein Arzt, kein Gespräch, keine echte Information.

Zwischen Akten und Anschuldigungen
Statt um den Patienten drehte sich plötzlich alles um Formalien. Schriftverkehr, Diskussionen, Patientenfürsprecher – als ginge es darum, Schuldige zu suchen, nicht um Hilfe zu leisten. „Sie waren nicht da.“ „Wir haben Sie nie gesehen.“ Worte, die mehr verletzten als unterstützten.
7. August – Entlassung
Nach nur einer Woche hieß es: „verbesserter Allgemeinzustand“. Doch was heißt schon „verbessert“? Kein Hinweis, ob die Lungenentzündung ausgeheilt war. Kein klarer Plan, wie es weitergehen sollte. Nur ein Zettel, ein Datum – und wir standen wieder alleine da.


Vor gut einer Woche ahnte ich nicht, wie nah wir schon am Ende waren. Die Entlassung brachte uns keine Sicherheit, sondern eine neue Unsicherheit.
Was danach kam – die letzte Woche zu Hause, die Kämpfe, die Hilflosigkeit – führte direkt in die letzte große Prüfung meines Lebens mit Manni.